Rudolf Virchow erblickte am 13. Oktober 1821 in der pommerschen Kleinstadt Schivelbein das Licht der Welt. Als Stipendiat der Pépinière, einer Militärärzte-Akademie, promovierte er 1843 in Berlin, um anschließend als Prosektor an der Charité zu arbeiten. Er engagierte sich 1848 für die revolutionäre Umgestaltung des Staates in eine Demokratie, doch das Erstarken der reaktionären Kräfte machte es dem Staatsbediensteten Virchow unmöglich, in Preußen zu bleiben. 1849 nahm er einen Ruf an die Universität Würzburg an, wo er die grundlegende Theorie der Zellularpathologie veröffentlichte. 1856 durfte Virchow als inzwischen weltweit bekannter Forscher nach Berlin zurückkehren. Er gehörte seit 1862 als Abgeordneter dem preußischen Landtag und von 1880 bis 1893 dem Reichstag an. Er verschrieb sich besonders der hygienischen Modernisierung Berlins. Rudolf Virchow starb am 5. September 1902 an den Folgen eines Oberschenkelhalsbruches.