Der 1723 in der Nähe von Edinburgh geborene Adam Smith studiert in Glasgow und Oxford, bereits im Alter von 27 Jahren erhält er eine Professur an der Universität in Glasgow, zunächst für Logik, ein Jahr später für Moralphilosophie. Mit seinem 1759 erscheinenden Monumentalwerk »Theorie der moralischen Gefühle« (im Original: »The Theory of Moral Sentiments«) wird er überregional bekannt. 25 Jahre bevor Immanuel Kant definieren wird, Aufklärung sei »der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit«, spricht Smith den Menschen diese Mündigkeit zu und tritt damit in Opposition zu Philosophen wie Thomas Hobbes, die der Meinung sind, die Menschen bräuchten einen starken Staat, um sich voreinander zu schützen.
Der britische Finanzpolitiker und Lord Charles Townshend ist von Smith's Werk derart angetan, dass er ihn 1764 als Privatlehrer für seinen Stiefsohn engagiert; dies ermöglicht Smith, eine knapp 3 Jahre andauernde Bildungsreise durch Zentraleuropa (insbesondere nach Frankreich und in die Schweiz) zu unternehmen und dort die bekannten französischen Philosophen, aber auch die Ökonomen Quesnay und Turgot kennenzulernen. Zu dieser Zeit beginnt er die Arbeit an seinem Hauptwerk, das unter dem Titel »An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations« 1776 erscheint – im gleichen Jahr wie die amerikanische Unabhängigkeitserklärung. Es gilt als das erste moderne Ökonomiebuch.