Franz Oppenheimer (1864–1943) war ein deutscher Arzt, Ökonom und Soziologe. Er ist ein Bruder des Biochemikers Carl Oppenheimer und der Schriftstellerin Paula Dehmel. Nach seinem Studium in Freiburg und Berlin promovierte er 1885 in Medizin. Bis 1895 war er als praktischer Arzt in einem Armenviertel in Berlin tätig. Nebenbei beschäftigte er sich ab 1890 mit sozialpolitischen Fragestellungen und wurde zunehmend publizistisch tätig. 1896 veröffentlichte Oppenheimer seine erste wissenschaftliche Arbeit Die Siedlungsgenossenschaft. In ihr befindet sich das bis heute bekannte Oppenheimersche Transformationsgesetz. 1909 war er in Berlin unter den Mitbegründern der Deutschen Gesellschaft für Soziologie. Im gleichen Jahr promovierte er in Kiel mit einer Arbeit über David Ricardo zum Dr. phil.
Von 1934 bis 1935 lehrte Oppenheimer in Palästina. Im Januar 1939 gelang Oppenheimer mit seiner Tochter die Ausreise nach Japan. Obgleich Inhaber eines Non-Quota-Visums, wurde ihm die Aufenthaltserlaubnis in Japan wieder entzogen. Er musste es verlassen und ging bis 1940 nach Shanghai. Von dort aus emigrierte Oppenheimer in die USA und ließ sich in Los Angeles nieder. Er schrieb noch mehrere Bücher in englischer Sprache, die bis heute unveröffentlicht sind. Franz Oppenheimer starb am 30. September 1943 in Los Angeles. Seine Urne wurde am 21. Mai 2007 in ein Ehrengrab auf dem Frankfurter Südfriedhof überführt.