Emil Lederer wird am 22. Juli 1882 in Pilsen im damaligen Österreich-Ungarn geboren, wo er im Jahre 1901 die Matura ablegt. Danach studiert er Rechtswissenschaften und Nationalökonomie in Wien. Zu Lederers Universitätslehrern gehören Eugen von Böhm-Bawerk, Eugen von Philippovich und Friedrich von Wieser, Vertreter der Wiener Grenznutzenschule. Seine Studien schließt Lederer 1905 in Wien mit einer juristischen Promotion ab.
Mit Lederers Umzug nach Heidelberg im Jahr 1910 beginnt eine 24 Jahre währende publizistische Tätigkeit für das »Archiv für Sozialwissenschaft und Sozialpolitik«. 1922 wird Lederer Mitherausgeber dieser zur damaligen Zeit wichtigsten deutschsprachigen Fachzeitschrift für Volkswirtschaft. 1911 promoviert Emil Lederer ein zweites Mal, nun zum Dr. rer. pol. Schon ein Jahr später (1912) habilitiert er sich an der Heidelberger Universität mit der Untersuchung »Die Privatangestellten in der modernen Wirtschaftsentwicklung«.
Die Angestellten in Wirtschaft und Gesellschaft sind für ihn nicht nur von akademischem Interesse. Mit Siegfried Aufhäuser, dem späteren Vorsitzenden des Allgemeinen Freien Angestelltenbundes in der Weimarer Republik, verbindet ihn eine enge Freundschaft. Auf Gewerkschaftstagungen hält er Vorträge.